Im Rahmen des diesjährigen DWS-Symposiums am 2. Dezember 2024 wurde der DWS-Wissenschaftspreis 2024 an Dr. Sophia Piotrowski für ihre Dissertation „Fiscal State Aid Schemes, Member State Sovereignty, and Taxpayer Rights – An Exploration of the Notion of Material Selectivity and Limits to Enforcement“ verliehen. Prof. Dr. Hartmut Schwab, Vorstandsvorsitzender des DWS-Instituts und Präsident der Bundessteuerberaterkammer, übergab die Urkunde des mit 3.000 € dotierten Preises. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Roman Seer, Vorsitzender des wissenschaftlichen Arbeitskreises „Steuerrecht“ des DWS und Inhaber des Lehrstuhls für Steuerrecht an der Ruhr-Universität Bochum.
Die englischsprachige, juristische Dissertationsschrift von Frau Dr. Sophia Piotrowski befasst sich mit der Frage des europäischen Beihilferechts in seiner Anwendung auf das Steuerrecht innerhalb der EU. Hierzu überprüft die Verfasserin insbesondere, wie das Selektivitätskriterium konkret für Steuernormen auszulegen ist. Daran anschließend untersucht sie die Rechtsfolgen bei Verstößen gegen das Beihilferecht. Da insoweit insbesondere auch Rückforderungen von Steuervorteilen im Raum stehen, untersucht die Verfasserin sehr detailliert die Rechtsunsicherheiten, die sich aus dem Beihilferecht ergeben.
Hauptleistung der Dissertationsschrift ist eine Systematisierung der Fälle des EuGH über Beihilfen konkret im Steuerrecht. Die Quellenarbeit ist auffallend umfangreich. Die Dissertationsschrift ist inhaltlich hervorragend strukturiert und formuliert und arbeitet das Thema sehr gut auf. Die Arbeit ist von hohem praktischem Nutzen, da sie das Thema der Beihilfen transparent macht und für mehr Rechtssicherheit bei den Steuerpflichtigen sorgt.